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Nach
gesicherter Erkenntnis ist für die Realisierung und Ausformung
unseres sexuellen Fühlens, Denkens, Verhaltens und Handelns nicht
allein unser biologisch-genetisches Substrat, nicht nur unsere
sogenannte 'Veranlagung' bestimmend - Geschlechtschromosome,
Sexualhormone, bestimmte Hirnregionen, äußere und innere
Geschlechtsorgane -, sondern entscheidend ist die soziale und
individuelle Prägung und Ausformung dieses Sexualpotentials durch
die soziokulturelle Matrix der gesellschaftlich vermittelten und
individuell wirksamen Rahmenbedingungen.![]() |
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Die
Formen der menschlichen Sexualitäten werden also im historischen,
gesellschaftlichen und lebensgeschichtlichen Zusammenhang
(mit-)geprägt. Dies gilt auch für unsere Begriffe von ihnen:
Etikette wie "richtig" oder "falsch", "normal" oder "abnorm", "gesund"
oder "krank" entstammen einem Normierungsprozess, der gleichfalls
variabel verläuft. Keinem dieser Etikette kann daher eine
absolute, objektive, transkulturelle, immer gültige Bedeutung
zuerkannt werden. Daher sind unsere gängigen Vorstellungen
über angeblich "natürliches" Sexualverhalten in Wahrheit
kulturspezifische, ethnozentrische Vorurteile: Folgen einer
Verwechslung von Stammessitten mit Naturgesetzen. Damit legen wir die
Grundlagen für jene Sexual-Angst, jenen Sexual-Neid, jene
Sexual-Intoleranz und jene Sexual-Verfolgung, die uns in besonderem
Maße anfällig machen für seelische, soziale und
sexuelle Störungen. Diese Störungen verursachen nicht allein
persönliches Leid, sondern auch enorme gesellschaftliche Kosten.
Diese psychischen, sozialen und materiellen Kosten können
vermieden werden: durch eine nicht nur biologisch-medizinisch, sondern
verstärkt kultur- und sozialwissenschaftlich orientierte
Sexualforschung.![]() |
Daraus ergeben sich nun |
10 Thesen zu den Sexualitäten ...... für hetero-, homo- und bisexuell liebende Menschen |
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Eine Fülle von weiteren wissenschaftlichen Informationen zu den Sexualitäten ist im
mehrsprachigen "Archiv für Sexualwissenschaft" enthalten, das der langjährige DGSS-Präsident Erwin J. Haeberle
als Direktor des Archivs für Sexualwissenschaft (zuerst im Robert
Koch-Institut, jetzt an der Humboldt-Universität in Berlin)
aufgebaut hat. Es ist das weltweit grösste sexologische
Informationsangebot im Internet und direkt von unserer Homepage aus
zugänglich. ![]() |
Deutsche Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung (DGSS) (German Society for Social Scientific Sexuality Research) Gerresheimer Straße 20 • D-40211 Düsseldorf Telefon (0211) 35 45 91 sexualforschung@sexologie.org www.sexologie.org PRÄSIDIUM • GOVERNING BOARD: Prof. Dr. Ernest Borneman† • Rolf Gindorf (Ehrenpräsidenten • Honorary Presidents) Prof. (US) Dr. Jakob Pastötter (Präsident • President) • Prof. Dr. Karla Etschenberg (Vizepräsidentin • Vice President) Wolfgang Gindorf (Sekretär • Secretary) KURATORIUM • INTERNATIONAL ADVISORY BOARD: Prof. John De Cecco, PhD (San Francisco) • Prof. John Gagnon, PhD (New York) • Prof. William Granzig, PhD (Winter Park) Prof. Dr. Igor S. Kon (Moskau) † • Prof. Dalin Liu (Schanghai) • Prof. John Money, PhD (Baltimore) † Prof. Man Lun Ng, MD (Hongkong) • Prof. Martin S. Weinberg, PhD (Bloomington) INTERNATIONALE MITGLIEDSCHAFTEN • INTERNATIONAL AFFILIATIONS: European Federation of Sexology (EFS) • World Association for Sexual Health (WAS) DGSS-INSTITUT FÜR LEBENS- UND SEXUALBERATUNG • DGSS SEXUAL COUNSELING INSTITUTE: Leitung • Head: Rolf Gindorf (Düsseldorf) Gründer • Founder 1971 + Webmaster: Rolf Gindorf; Webmaster since 2008 Jakob Pastoetter |