Schwulenberatung im DGSS Institut
 
 
Schwulenberatung im DGSS-Institut
Gerresheimer Straße 20
40211 Düsseldorf
Telefon (0211) 35 45 91 und 36 07 77
eMail schwulenberatung@sexologie.org
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Wen beraten wir?

Wen beraten wir?

Alle, die Fragen und Probleme im Zusammenhang mit Sexualität, Identität, Beziehung oder Lebensstil haben: Männer, Frauen, Jugendliche. Schwerpunkt unserer Arbeit aber ist nach wie vor etwas, was von den übrigen Beratungsstellen oft nur stiefmütterlich oder überhaupt nicht an geboten wird: fachlich kompetente, psychologisch einfühlsame und menschlich solidarische Beratung in allen Fragen von Homosexualität und Bisexualität. Für selbst direkt Betroffene und für ihre Angehörigen, ihre Freundinnen und Freunde. Für Dich. zum Anfang


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Probleme?

Um welche Probleme geht es?

Grundsätzlich um alles, was unseren Klienten auf dem Herzen liegt. Wenn es sich dabei um Auskünfte und Informationen handelt ("Wo kann ich ausgehen?" / "Wo gibt es Gruppen?" / "Zu welchem Arzt kann ich ohne Hemmungen gehen?"), können wir meist schon am Telefon helfen. Aber oft geht es auch um tiefere Probleme, die einen persönlichen Beratungstermin im Institut erforderlich machen, wie etwa um:
  • Selbstannahme und "Coming-out"
  • Selbstunsicherheit
  • Kontaktschwierigkeiten
  • Konflikte in der Partnerschaft; mit Eltern und Familie
  • Probleme mit der Subkultur (Kneipen, Discos usw.)
  • Partnerlosigkeit
  • Bestimmung des eigenen Lebensstils
  • Trennungsprobleme
  • AIDS-Angst,   Test-Beratung und Test
  • Probleme von Angehörigen
  • sexuelle Schwierigkeiten oder Störungen
  • Wehrdienst-Ängste und -Gutachten zwecks Befreiung
  • Ängste vor Einsamkeit und Alter
  • aktuelle Krisen.zum Anfang

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Speziell für die jungen und jugendlichen Besucher unserer Webseite stellen wir jetzt beispielhaft einige Fragen vor, die wir häufig zu hören oder zu lesen bekommen:


Wie ist das mit der Selbstbefriedigung?

Zwar sind zum Glück die Zeiten vorbei, als von Ärzten, Priestern und anderen "Experten" allen Ernstes Rückenmarks-Schwindsucht, Wachstums-Hemmungen, Höllenqualen und Heuschreckenplagen dafür angedroht wurden - aber in manchen (von der Psychoanalyse beeinflussten) Köpfen hat sich aus diesen vorwissenschaftlichen Zeiten das dumpfe Gefühl erhalten, "das" sei doch irgendwie "unreif" und bestenfalls ein "Ersatz" für "richtigen" Sex. - Was ist an einer solchen Einstellung dran?

Mit einem Wort: nichts. Nach den Erkenntnissen der modernen Sexualwissenschaft kann man alle menschliche Sexualität je nach dem "Objekt" in drei Kategorien unterteilen: Autosexualität (mit sich selbst), Heterosexualität (mit Partnern des anderen Geschlechts) und Homosexualität (mit Partnern des eigenen Geschlechts). Alle diese "Sexualitäten" sind universell verbreitet, aber ihre kulturelle Bewertung unterliegt grossen Unterschieden (s. auch -> Sexualforschung -> Basis-Infos). Tatsächlich ist Selbstbefriedigung auch äusserst wichtig für das Kennenlernen, Geniessen und Kultivieren der Sexualität mit anderen - also nicht nur als "Übergangsphase", sondern aus eigenem Recht, lebenslang.

Merke: "Wer sich selbst nicht lustvoll befriedigen kann, hat auch Schwierigkeiten in der partnerschaftlichen Sexualität!" - Deshalb befriedigen sich auch die meisten Menschen bis ins hohe Alter selbst - nicht als billigen "Ersatz", sondern als lustvolle Ergänzung. zum Anfang



Coming-out:
"Bin ich schwul?"

Vielleicht fragst Du Dich noch: bin ich wirklich schwul? Oder vielleicht doch "normal" (Du meinst heterosexuell)? Oder habe ich nur gerade eine schwule "Phase"? Oder bin ich vielleicht bisexuell? - Klar gesagt: das musst und kannst nur Du selbst herausfinden. Einen guten Hinweis gibt dabei die ehrliche Antwort auf die Frage: an wen und was denke ich bei der Selbstbefriedigung? (Du weisst schon: die ist gut und wichtig für jeden Menschen!) Welche Fantasie-Bilder habe ich dabei im Kopf? Wenn das ganz oder überwiegend Menschen Deines Geschlechts sind, dann bist Du mit ziemlicher Sicherheit homosexuell, also schwul bzw. lesbisch. Und das ist völlig ok! - Jedenfalls schlage ich vor, dass wir jetzt mal getrost davon ausgehen, dass Du tatsächlich schwul bist --- wenn Du Dich schon gegen den starken Hetero-Anpassungsdruck ("Ich will doch so sein wie alle anderen!") bis zu diesem Punkt durchgekämpft hast. - Näheres zur "sexuellen Orientierung" und zur Normalität von Homosexualität findest Du auf unserer Homepage unter "Sexualforschung".

Schwule sind also grundsätzlich genau so "normal" und "gesund" wie Nicht-Schwule, also heterosexuelle Menschen. Darum: auch als schwuler Junge oder lesbisches Mädchen bist Du sexualwissenschaftlich gesehen völlig "normal" und okay. Und Du bist durch Dein Schwulsein auch nicht auf eine bestimmte Art (z. B. "Tunte", Jeansboy, Macho, Lederkerl) oder einen bestimmten Lebensstil (z. B. einseitig Sex-orientiert, häufig wechselnde Partner, fest und "treu" befreundet oder nach dem neuen Lebenspartnerschaftsgesetz "verheiratet") festgelegt - Du kannst Dein Leben so leben, wie Du möchtest. Du musst halt herausfinden, wie Du leben und wie Du schwul sein möchtest - und da gibt es nämlich sehr unterschiedliche Arten, ohne dass man einen bestimmten Lebensstil als allein bzw. für jeden richtig erklären könnte. - Leider wissen das viele Menschen noch nicht - und deshalb gibt es noch immer viele dumme Vorurteile. Aber das ändert sich immer mehr zum Positiven: inzwischen halten rund zwei Drittel der Leute Schwule und Lesben für ganz normal. Und auch gegen einen schwulen Bundeskanzler etwa hätten die meisten nichts mehr.

Kurz etwas zur Rechtslage. Im Strafrecht gibt es seit 1994 keine anti-homosexuellen Bestimmungen mehr. Der berüchtige § 175 StGB aus dem 19. Jahrhundert, von den Nazis noch verschärft, wurde gestrichen. Seitdem sind heterosexuelle und homosexuelle Menschen im Strafrecht gleichgestellt. Aber es gibt für beide Geschlechter und alle sexuellen Orientierungen "Jugendschutz"-Bestimmungen: solange Du noch keine 16 bist, darf niemand über 16 mit Dir Sex haben - sonst riskiert er oder sie (nicht Du!) ein Strafverfahren und eine Verurteilung. Mit 16 Jahren bist Du nach unseren gesetzlichen Bestimmungen "sexualmündig": Du darfst mit jedem Menschen über 16 Sex haben, sofern Du keine Gewalt anwendest (das sollte ja für jeden selbstverständlich sein!). Aber: solange Du noch keine 18 bist, können Deine Eltern bestimmen, mit wem Du Umgang hast - Dir also ihnen unerwünschte Kontakte verbieten. Kluge Eltern tun das natürlich nicht leichtfertig - etwa nur, weil der Sohn schwul oder die Tochter lesbisch ist und sie das nicht gut finden!

Für dich ist es jetzt wichtig, andere Schwule bzw. Lesben - junge wie ältere - kennenzulernen. Nicht um Sex mit denen zu machen (das musst du selbst herausfinden, ob und wann und mit wem du das möchtest), sondern vor allem, um dich mit ihnen austauschen zu können und das Gefühl der Isolation und Einsamkeit loszuwerden. Dabei können Gruppen sehr helfen. Schwulengruppen bzw. schwul-lesbische Jugendgruppen in deiner Nähe gibt's vielleicht - ruf uns mal an! Oder schau selbst im Internet nach, z. B. bei den schwulen Portalen "Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)" (http://lsvd.de), "queer.de" (http://queer.de), "Eurogay" (http://eurogay.de -> Coming-out, siehe unsere Link-Seite) oder " gayromeo" (http://www.gayromeo.com). Auch bei den AIDS-Hilfen sitzen meist schwule Männer, die über die Verhältnisse in deiner Gegend gut informiert sind. - Schwule Kneipen, Discos usw. gibt's natürlich in allen grösseren, vielen mittleren und manchen kleineren Städten, aber da kommst du wegen deines Alters vielleicht noch nicht rein (es sei denn, du kannst schon für 18 durchgehen ...). Bei "lsvd.de", "queer.de", "Eurogay.de", "homo.net" und "gayromeo.com" findest du Adressen für die verschiedenen Orte. Eine umfangreiche, jedes Jahr überarbeitete Zusammenstellung schwuler Treffpunkte in Deutschland und der ganzen Welt bietet auf über 1300 Seiten der "Spartacus" (Verlag Bruno Gmünder, Berlin); dieses Buch kannst du für etwa € 25 in schwulen Buchläden, vielen Sex-Shops und im Internet z. B. bei "homo.net" kaufen.

Andere Kontaktmöglichkeiten sind Kleinanzeigen im Internet (z. B. bei queer.de, Eurogay oder homo.net), in Stadtmagazinen wie "Prinz", in Schwulenmagazinen an Kiosken (meist an Bahnhöfen). Die bekanntesten (nicht-pornographischen) sind "Männer aktuell", "Du & Ich", "DON" und "Adam". Daneben gibt es einige schwule Monats-Zeitungen, z. B. "Box", "Exit", "uptown", "rik - Raus in Köln" und andere Regionalausgaben, die zum kostenlosen Mitnehmen in den schwulen Kneipen ausliegen.

Wahrscheinlich hast Du jetzt noch tausend Fragen. Schau Dir unsere Homepage in Ruhe an, schick' uns eine eMail (schwulenberatung@sexologie.org) - oder besser, ruf' bei uns an (0211 - 35 45 91 von 9 - 22 Uhr, sieben Tage in der Woche - aber wegen häufiger Überlastung brauchst Du vielleicht etwas Geduld und musst es öfter versuchen!). - Wenn Du in der Nähe wohnst, mach telefonisch einen persönlichen Beratungstermin bei uns im DGSS-Institut aus: Du - als Jugendlicher - müsstest dafür nichts bezahlen (die telefonische Beratung ist ja sowieso für jeden kostenlos). Frag am besten nach mir, Rolf.

Bis bald! :-)

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Anal-Sex:
"Ficken und sich ficken lassen?"

Schwule sind "Arschficker" - so ein weit verbreitetes Schimpfwort. Und das ist diesmal kein böses oder dummes Vorurteil, sondern beschreibt tatsächlich eine Sexualpraxis, die bei Schwulen (neben der gegenseitigen Masturbation und dem oralen Sex) sehr weit verbreitet ist. Verschiedenen Umfragen zufolge praktizieren etwa 80% "aktiven" (genauer: insertiven, "reinsteckenden") und "passiven" (genauer: rezeptiven, "aufnehmenden") Anal-Verkehr. Im umgangssprachlichen Klartext: sie ficken und lassen sich ficken.

Allerdings: das ist keine rein schwule Praxis. Auch heterosexuelle Männer und Frauen geniessen oft analen Sex, mit oder ohne Dildo (Kunstpenis). Analer Sex gilt sexualwissenschaftlich als ebenso "natürlich" wie genitaler und oraler Sex - Darmausgang, Mund und Scheide sind schleimhautbesetzte muskuläre Körperöffnungen mit direkter Nervenanbindung an das Sexualzentrum im Gehirn. - Dabei sollte man folgendes wissen und beachten.

Grundsätzlich ist der menschliche Anus (After, Darmausgang) sehr dehnbar - dehnbar genug, um einen steifen Penis aufnehmen zu können. Dabei kommt es aber anfangs fast immer zu Schmerzen, weil er eine solche Dehnung nicht gewohnt ist. Lösung: gründliches Eincremen, Massieren des Anus-Rands, Weiten mit einem, dann zwei, dann drei Finger/n, bevor der Schwanz langsam und vorsichtig eingeführt wird.

Wichtig: vor allem dem "Passiven" (besser: "Rezeptiven", dem Aufnehmenden) die Sicherheit geben, dass er das Tempo des Eindringens bestimmen und jederzeit auch stoppen kann.

Jetzt noch ein paar zusammenfassende Ratschläge:

1. Wenn Du Deinen After als Sexualorgan entdeckt hast und ihn (und "es") geniessen kannst, ist das also völlig ok - unser Anus (After) ist ein Sexualorgan. Schleimhautbesetzte Körperöffnung plus die Massage der Prostata - das stimuliert grundsätzlich jeden, sofern er antrainierte Hemmungen, Ängste, Ekelgefühle und Verkrampfungen überwinden kann.

2. Unsere beiden analen Schliessmuskeln sind ausserordentlich dehnbar. Finger, steifer Penis und Dildos (Kunstpenis) können aufgenommen werden. Aber große harte Gegenstände können unter besonderen Umständenden zu Verletzungen am Schliessmuskel oder Darm führen. Von der Praxis des "fist fucking" (Faustficken, Einführen von Hand, Faust und Unterarm in den Darm) müssen wir wegen der Verletzungs- und Verblutungsgefahr dringend abraten!

3. Am besten übt man anfangs allein im warmen Wasser der Badewanne, weil man da gut entspannen kann - mit Gleitcreme und Fingern.

4. Gleitmittel sind unverzichtbar. Sie sind in allen Drogerien, Apotheken oder Sex-Shops erhältlich und sollten unbedingt fettfrei sein (z. B. K-Y), weil sonst das Kondom angegriffen und beschädigt wird - und das solltet ihr zum Schutz vor HIV- und anderen Infektionen unbedingt benutzen!

5. Einläufe von (warmem) Wasser in den Enddarm sind ebenfalls ein beliebtes Mittel - nicht nur der gründlichen Darmreinigung, sondern auch der sexuellen Stimulation. Dafür wurden von der Industrie auch verschiedene Geräte (Klistiere) entwickelt. Das Wasser bleibt eine Zeitlang im Darmsystem und wird durch Pressen wieder durch den Anus ausgeschieden. Eine Platzgefahr des Darms besteht bei richtiger Anwendung nicht.

Ansonsten: zum analen wie zu jedem Sex braucht man Geduld, Einfühlungsvermögen, Rücksicht und Zeit!

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"Ist mein Schwanz auch gross genug?"

Diese bange Frage stellen sich viele Männer - vor allem (aber nicht nur) junge, unerfahrene. Dabei ist die dahinterstehende Sorge in den allermeisten Fällen völlig unbegründet. Eine "Sollgrösse" gibt es nämlich nicht - wir Menschen sind ja keine Fliessbandprodukte, keine gestanzten Normteile mit immer gleichen Eigenschaften und Abmessungen. Wir sind vielmehr sehr unterschiedlich - auch in unseren (Penis)Grössen. Faustregel: alles, was zwischen steif 10 und 18 cm gross ist, gilt sexologisch als normal. Ausreichend für Lust (und Fortpflanzung) sind schon 5 cm. Der statistische Durchschnitt steifer deutscher Penisse liegt bei ca. 14,5 cm.

Hier einige der häufigen Fragen mit unseren Antworten:

FRAGE: Wächst der Penis eines 17jährigen noch?

ANTWORT: Das ist unterschiedlich - oft ja.

FRAGE: Ich habe eine Penislänge von 5 cm im nicht eregierten Zustand. Ich habe Angst, dass der so klein bleibt. Beim Duschen in der Schule haben alle schon gelacht. Bitte helft mir.

ANTWORT: 5 cm nicht eregiert (also schlaff) ist völlig normal. Vielleicht haben die über was anderes gelacht? Über Deine Schüchternheit vielleicht? - Wichtig ist aber die steife Grösse (sozusagen die "Arbeitslänge"). Da nennen wir Sexologen, wie gesagt, alles zwischen 10 und 18 cm normal. - Möglicherweise hast Du aber auch falsche Vorstellungen von Grösse bzw. Beschaffenheit von Penissen - zu wenig reale Vergleichsmöglichkeiten? Zu viele verfälschende, weil einseitig ausgewählte Porno"helden" gesehen? - Grundsätzlich zählt, wie gesagt, der steife Penis, und da wäre rein funktional ausreichend sogar schon eine steife Länge von 5 cm. - Wenn meine notwenigerweise allgemeingehaltene Antwort Dich nicht befriedigt, suche einen Urologen (oder Andrologen) auf, damit der sich Deinen Penis schlaff und steif ansehen kann. Falls tatsächlich eine Entwicklungsanomalie vorliegen sollte (was ich aber nicht glaube!!!), wird er prüfen, ob eine Therapie eingeleitet werden kann. Die Kosten trägt die Krankenkasse.

FRAGE: Kann ein "Penis-Stretcher" helfen?

ANTWORT: Der hilft nicht für den steifen Penis - allenfalls eine optische Verlängerung des schlaffen ist möglich. - Die Leute wünschen sich aber in den meisten Fällen (meist übrigens völlig unnötigerweise) eine Vergrösserung bzw. Verlängerung des steifen Gliedes. Und das kann ein Penis-Streckgerät nicht leisten.

FRAGE: Kann eine Therapie helfen, meine Ängste und Unsicherheiten wegen meiner Penisgrösse loszuwerden?

ANTWORT: Ja - aber in den meisten Fällen ist dies nicht nötig. Man kann sich auch selbst von falschen Vorstellungen befreien. Manchmal ist eine psychologisch fundierte Sexualtherapie allerdings angezeigt. Eine solche Therapie hier im Institut wäre honorarpflichtig, für Jugendliche aber unentgeltlich. Telefonberatungen sind für alle kostenlos möglich.

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"Was tun bei Vorhautverengung (Phimose)?"

Beim Geschlechtsverkehr und bei der Selbstbefriedigung muss die Vorhaut ganz über die Eichel am steifen Glied zurückgeschoben werden können (das passiert "automatisch" beim Eindringen in Scheide oder After). Beim Onanieren müsste man das ohne Probleme hinkriegen - sonst eine Zeitlang üben!

Leider kommt es aber relativ häufig vor, dass dies wegen einer angeborenen oder erworbenen Vorhaut-Verengung (Phimose) gar nicht, nur teilweise bzw. nicht ohne Schmerzen geht. Dann muss vom Facharzt (Urologen, Andrologen, Dermatologen oder Chirurg) eine Beschneidung (ganz oder nur teilweise, je nach konkreter Situation) durchgeführt werden - meist ambulant. Das sollte auch deswegen geschehen, weil eine Phimose die Entstehung eines Peniskarzinoms (Krebs) fördert.

Also: zu einem Urologen, Andrologen, Hautarzt oder Chirurgen gehen und sich beraten lassen! Eine etwa nötige Beschneidung (Zircumzision) wird mit Sicherheit überlebt (auch wenn es danach ca. 1 - 2 Wochen wehtut, etwa beim Wasserlassen, und man in derZeit auch nicht onanieren oder Geschlechtsverkehr haben sollte). Nach einer Eingewöhnungszeit macht der Sex danach wieder Spass!

Die Kosten übernimmt die Krankenkasse.

Übrigens werden weltweit etwa 1 Milliarde Menschen gleich nach der Geburt aus religiös-hygienischen Gründen "automatisch" beschnitten, z. B. alle Moslems, Juden und fast alle Nord-Amerikaner.

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"Ich will immer - bin ich Sex-süchtig?"

"Sex-Sucht" ist in - aber eigentlich gibt es sie gar nicht. Trotzdem stellt sich mancher Mann (und auch manche Frau) die bange Frage: ist das eigentlich noch normal, so oft wie ich Sex habe oder haben will? Auch wenn es mir doch "eigentlich" gar keinen Spass mehr macht? So entsteht leicht der Mythos von der "Sucht" --- komplett mit den entsprechenden Therapeuten und Selbsthilfe-Gruppen.

Sexualwissenschaftler wissen: Sex ist nicht gleich Sex. Menschen sind nicht gleich. Die sexuellen Fantasien, Wünsche, Neigungen und Praktiken sind äusserst unterschiedlich - darum sprechen sie auch von "den Sexualitäten" des Menschen. Das gilt auch für das Bedürfnis nach Sex ("Geilheit") und dessen Befriedigung: das kann auch bei Gleichaltrigen stark schwanken, etwa zwischen einmal im Monat und zehnmal am Tag (die Kinsey-Forscher fanden einen Mann, der 37 mal Orgasmus am Tag hatte). Wir alle sind sexuell unterschiedlich, auch in unserem Sex-Bedürfnis.

Moderne Sexologen wissen auch, dass es keine "Sexsucht" gibt (ebensowenig übrigens wie einen "Sextrieb"). Diese Begriffe stammen aus dem neunzehnten Jahrhundert und sind in Wahrheit vorwissenschaftliche Mystifizierungen, die in der modernen Wissenschaft keinen Platz mehr haben. Eine "Sucht" ist schon per Definition sinnvollerweise immer stoffgebunden, zum Beispiel Heroin, Alkohol, Nikotin - und das macht auch Sinn, weil der Begriff nur so Abgrenzungen gegenüber anderen Formen des Verhaltens ermöglicht. Dieser klassischen wissenschaftlichen Definition sollten wir auch folgen, denn alles andere führt uns in die Irrtümer und Fehldeutungen, die oft mit dem Begriff "Sexsucht" verbunden sind - bis hin zur reinen Ideologie und Polemik. Alkoholismus zum Beispiel ist eine stoffgebundene Sucht, die tatsächlich krank macht, im physiologisch nachweisbaren Sinne. Man kann daran sterben. An zuviel oder zu wenig Sex ist jedoch noch kein Mensch gestorben.

Wenn sexologische Laien ein Wort wie "Sexsucht" gebrauchen, dann beschreiben sie damit in der Regel ein übermässiges intensives oder extensives Sexualverhalten, was schon der Beweis für die Sucht sei. In Wahrheit aber ist das ein semantisches Manöver, das dem Betreffenden in den Kram passen soll. Man könnte sagen, die Rede von der "Sexsucht" dient als eine Art Ausrede vor sich selbst - oder ist die perfekte Geldverdienmasche für Therapeuten. Beides trifft den Nagel schon auf den Kopf.

Der Begriff "Sexsucht" kommt im alltäglichen Sprachgebrauch aus dem Bedürfnis der Menschen, Dinge, die sie nicht ganz durchschauen, die aber ein Problem bereiten, griffig zu erklären. Wenn ich "süchtig" bin, dann begebe ich mich damit in die Patientenrolle und sage: ich kann nichts dafür. Deswegen ist der Begriff auch die perfekte Ausrede.

Wenn ein normal verdienender Ehemann mit vier Kindern im Monat dreitausend Euro für Bordellbesuche ausgibt, dann ist das sicherlich über seine Verhältnisse. Aber hätte er genug Geld und hätte er zudem keine Kritik zu erwarten wegen seines Verhaltens, dann würde er sich wahrscheinlich durchaus wohlfühlen. Man muss den Blickwinkel in eine andere Betrachtungsperspektive lenken: auf die Denkgewohnheiten, Ideologien und Interessen, die dahinter stehen, etwas als Sucht erscheinen zu lassen.

Von Selbsthilfegruppen wie den "Anonymen Sexaholikern" halten daher die meisten Sexualwissenschaftler nicht viel. Diese Leute haben alle gemeinsam, dass sie ihre Sexualität als leidvoll begreifen. Sie leiden daran, und unter diesem Eindruck definieren sie alles Sexuelle als schlecht und sehen Enthaltsamkeit als das Ziel an. Menschen sind aber von Natur aus nicht enthaltsam. Menschen haben Lüste und Bedürfnisse - auch sexuelle Bedürfnisse, die sie im allgemeinen auch geniessen wollen. Daher gehen Gruppen wie die "Anonymen Sexaholiker" an der Lebenswirklichkeit vorbei. Hier geht es auch wieder um die ideologische Unterfütterung und die scheinbar befriedigende Besetzung von bestimmten Begriffen. "Sexsucht" wird in diesen Gruppen benutzt, um ein Leiden, eine Krankheit, ein Horrorszenario zu entwickeln. Und Menschen können oft dazu gebracht werden, alles zu glauben, wenn es ihnen geschickt verkauft wird und es ihrem vermeintlichen Bedürfnis entspricht.

In den über dreissig Jahren unserer Beratungsarbeit und mit fast 29.000 Klienten haben wir keinen gehabt, der tatsächlich "sexsüchtig" war. Wir haben wohl aber Menschen beraten, die nicht zufrieden waren mit ihrer Sexualität, mit dem Ausmass, der Art und Weise, der sexuallen Identität. Wenn jemand jedoch mit dem Problem "Sexsucht" zu uns käme, dann würden wir ihm klar machen, dass er es vielleicht erst einmal mit einer anderen Perspektive versuchen solle. Dieser Mensch müsste lernen, sich und seine Sexualität anders zu sehen. Er sollte sie nicht als eine Bürde, eine Last, einen Fluch definieren, sondern das Kaleidoskop vor seinen Augen etwas drehen, so dass das Bild bunter und schöner wird. Dies wäre Aufgabe von Beratung oder vielleicht auch Therapie. zum Anfang



Zum Schluss noch drei häufige allgemeine Fragen und Antworten:

"Ich bin ziemlich schüchtern und möchte eigentlich nicht telefonieren - können wir das nicht per eMail klären?"

ANTWORT: Eine weitergehende wirksame professionelle Beratung (im Unterschied zur Übermittlung von reinen Informationen) ist eigentlich per eMail nicht möglich: der Berater oder Therapeut muss Dich ja als Gesamtperson einschliesslich Deiner Stimme, Mimik und Gestik mit allen Sinnen wahrnehmen und darauf sofort reagieren können. Das geht beim eMailen leider nicht; die Kommunikation ist sehr eingeschränkt. Viele eMails müssten hin und her gehen, um einen annähernden Eindruck von Person und Situation zu vermitteln - und so viel Zeit haben wir mit Rücksicht auf die vielen Ratsuchenden leider nicht. Und selbst Telefonate - obwohl die ja zumindest das akustische Wahrnehmen und direkte Reagieren erlauben - sind nur bedingt hilfreich. Du kannst vielleicht anrufen, um die Situation am Telefon genauer zu schildern - dann können wir besser darauf eingehen.

"Ich wohne zu weit weg von Düsseldorf - gibt es nicht auch woanders gute Sexual- bzw. Schwulen-Beratungsstellen?"

ANTWORT: Vielleicht - je nach dem, wo du wohnst. Das Problem: das in schwulen Jugendgruppen manchmal verfügbare "peer counseling" durch mehr oder weniger Gleichaltrige reicht oft nicht. Eine gute Schwulen-Beratungsstelle muss menschlich einfühlsam und fachlich qualifiziert beraten - die Berater müssen also über in der Regel akademisch vermittelte psychologische und sexologische Kompetenz verfügen und zudem hinreichend schwule Lebenserfahrung haben. Diese Voraussetzungen werden in Deutschland leider noch immer selten erfüllt. Es gibt nur sehr wenige qualifizierte Sexualtherapeuten und Sexual- bzw. Schwulenberater, weil Sexualwissenschaft und -therapie an deutschen Universitäten keine ordentlichen Hauptfächer sind. Wartezeiten und lange Anfahrtswege sind daher oft unvermeidlich.

Wer zu weit entfernt von Düsseldorf wohnt, um eine weitergehende Beratung oder Therapie mit wöchentlichen Sitzungen bei uns zu machen (obwohl: wir haben Klienten aus ganz Deutschland!), kann man bei uns anrufen und nach näher gelegenen Beratungs- bzw. Therapiemöglichkeiten fragen. Oder er kann in unserer Webseite nachschauen (-> Sexualforschung -> sexualwissenschaftliche Adressen), unsere Linkseite besuchen   schwul/lesbisch/bi-Adressen (z. B. die Coming Out-Gruppen bei EUROGAY), die nächstgelegene Pro Familia-Beratungsstelle (Telefonbuch oder unsere Linkseite) oder aber das Telefonbuch / Branchenverzeichnis (Psychologen, Psychotherapeuten) konsultieren.

Wer mehr wissen möchte, dem empfehlen wir einen Anruf bei uns. Man muss es aber vielleicht öfter versuchen, bis man durchkommt.

"Wie vereinbare ich einen persönlichen Termin?"

Durch Anruf: Düsseldorf 35 45 91, grundsätzlich möglich zwischen 9 und 22 Uhr. Leider sind wir aber oft überlastet und es meldet sich nur unser Anrufbeantworter. Dann müssen wir den Anrufern Geduld zumuten, es nochmals und manchmal auch öfter zu versuchen. Am besten telefonisch zu erreichen sind wir zwischen 12 und 14 Uhr bzw. zwischen 18 und 22 Uhr.

Terminvereinbarungen, denen immer eine Problem-Abklärung vorausgehen muss, sind nicht per eMail, sondern nur am Telefon möglich. zum Anfang


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