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Täglich
bekommen wir viele Anfragen, meist per email oder Telefon. Speziell -
aber nicht nur! - für die jungen und jugendlichen Besucher
unserer Webseite haben wir die häufigsten Fragen hier zusammengestellt.
Dabei trennen wir auf dieser Seite nicht mehr streng nach hetero,
schwul/lesbisch oder bi: oft geht's nämlich alle an!
[Rechtlicher Hinweis: Seit dem 5.11.2008 hat sich die Gesetzeslage mit Hinblick auf die Sexualität bzw. ihre Darstellung ("Pornographie") von und mit Kindern und Jugendlichen geändert: eine Neufassung der §§ 176, 182 und 184 StGB trat inkraft. Gegen den ausdrücklichen Rat der sexualwissenschaftlichen Fachgesellschaften gilt jetzt als "Kind" jeder Mensch bis 18 Jahren. "Posing" wird zur strafbaren "Kinderpornografie", "Jugendpornografie" wird neu eingeführt und strafbar. Dies ist bei einigen der nachstehenden Ausführungen zu berücksichtigen.]
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Coming-out: Bin
ich schwul oder lesbisch? Vielleicht fragst du dich noch: bin ich wirklich schwul bzw. lesbisch? Oder vielleicht doch "normal" (du meinst heterosexuell)? Oder habe ich nur gerade eine schwule "Phase"? Oder bin ich vielleicht bisexuell? - Klar gesagt: das musst und kannst nur du selbst herausfinden. Einen guten Hinweis gibt dabei die ehrliche Antwort auf die Frage: an wen und was denke ich bei der Selbstbefriedigung? (Du weisst schon: die ist gut und wichtig für jeden Menschen!) Welche Fantasie-Bilder habe ich dabei im Kopf? Wenn das ganz oder überwiegend Menschen deines Geschlechts sind, dann bist du mit ziemlicher Sicherheit homosexuell, also schwul bzw. lesbisch. Und das ist völlig ok! - Jedenfalls schlage ich vor, dass wir jetzt mal getrost davon ausgehen, dass du tatsächlich schwul bzw. lesbisch bist --- wenn du dich schon gegen den starken Hetero-Anpassungsdruck ("Ich will doch so sein wie alle anderen!") bis zu diesem Punkt durchgekämpft hast. - Näheres zur "sexuellen Orientierung" und zur Normalität von Homosexualität findest du auf unserer Homepage unter "Sexualforschung". Schwule und Lesben sind also grundsätzlich genau so "normal" und "gesund" wie heterosexuelle Menschen. Darum: auch als schwuler Junge oder lesbisches Mädchen bist du sexualwissenschaftlich gesehen völlig "normal" und okay. Und du bist durch dein Schwul- oder Lesbischsein auch nicht auf eine bestimmte Art (z. B. "Tunte", "kesser Vater", Jeansboy, Macho, Lederkerl) oder einen bestimmten Lebensstil festgelegt (z. B. eher Sex-orientiert mit häufig wechselnden Partnern oder eher monogam, also fest und "treu" befreundet bzw. nach dem Lebenspartnerschaftsgesetz sogar "verheiratet") - du kannst dein Leben so leben, wie du möchtest. Du musst halt herausfinden, wie du leben und wie du schwul bzw. lesbisch sein möchtest - und da gibt es nämlich sehr unterschiedliche Arten, ohne dass man einen bestimmten Lebensstil als allein bzw. für jeden richtig erklären könnte. - Leider wissen das viele Menschen noch nicht - und deshalb gibt es noch immer viele dumme Vorurteile. Aber das ändert sich immer mehr zum Positiven: inzwischen halten rund zwei Drittel der Leute Schwule und Lesben für ganz normal. Und auch gegen einen schwulen Bundeskanzler etwa hätten die meisten nichts mehr. Kurz etwas zur Rechtslage (siehe auch die erste der FAQs: Ab wann darf ich Sex haben?). Im deutschen Strafrecht gibt es seit 1994 keine anti-homosexuellen Bestimmungen mehr. Der berüchtige § 175 StGB aus dem 19. Jahrhundert, von den Nazis noch verschärft, wurde gestrichen. Seitdem sind heterosexuelle und homosexuelle Menschen im Strafrecht gleichgestellt. Aber es gibt für beide Geschlechter und alle sexuellen Orientierungen "Jugendschutz"-Bestimmungen: solange du noch keine 16 bist, darf niemand über 16 mit dir Sex haben - sonst riskiert er oder sie (nicht du!) ein Strafverfahren und eine Verurteilung. Mit 16 Jahren bist du nach unseren gesetzlichen Bestimmungen "sexualmündig": du darfst mit jedem Menschen über 16 Sex haben, sofern du keine Gewalt anwendest (das sollte ja für jeden selbstverständlich sein!). Aber: solange du noch keine 18 bist, können deine Eltern bestimmen, mit wem du Umgang hast - dir also ihnen unerwünschte Kontakte verbieten. Kluge Eltern tun das natürlich nicht leichtfertig - etwa nur, weil der Sohn schwul oder die Tochter lesbisch ist und sie das nicht gut finden! Für dich ist es jetzt wichtig, andere Schwule bzw. Lesben - junge wie ältere - kennenzulernen. Nicht um Sex mit denen zu machen (das musst du selbst herausfinden, ob und wann und mit wem du das möchtest), sondern vor allem, um dich mit ihnen austauschen zu können und das Gefühl der Isolation und Einsamkeit loszuwerden. Dabei können Gruppen sehr helfen. Schwulengruppen bzw. schwul-lesbische Jugendgruppen in deiner Nähe gibt's vielleicht - ruf uns mal an! Oder schau selbst im Internet nach, z. B. bei den schwulen Portalen "Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)" (http://lsvd.de), "queer.de" (http://queer.de), "Eurogay" (http://eurogay.de -> Coming-out, siehe unsere Link-Seite) oder " gayromeo" (http://www.gayromeo.com). Auch bei den AIDS-Hilfen sitzen meist schwule Männer, die über die Verhältnisse in deiner Gegend gut informiert sind. - Schwule Kneipen, Discos usw. gibt's natürlich in allen grösseren, vielen mittleren und manchen kleineren Städten, aber da kommst du wegen deines Alters vielleicht noch nicht rein (es sei denn, du kannst schon für 18 durchgehen ...). Bei "lsvd.de", "queer.de", "Eurogay.de", "homo.net" und "gayromeo.com" findest du Adressen für die verschiedenen Orte. Eine umfangreiche, jedes Jahr überarbeitete Zusammenstellung schwuler Treffpunkte in Deutschland und der ganzen Welt bietet auf über 1300 Seiten der "Spartacus" (Verlag Bruno Gmünder, Berlin); dieses Buch kannst du für etwa € 25 in schwulen Buchläden, vielen Sex-Shops und im Internet z. B. bei "homo.net" kaufen. Andere Kontaktmöglichkeiten sind Kleinanzeigen im Internet (z. B. bei queer.de, Eurogay, homo.net oder gayromeo.com), in Stadtmagazinen wie "Prinz", in Schwulenmagazinen an Kiosken (meist an Bahnhöfen). Die bekanntesten (nicht-pornographischen) sind "Männer aktuell", "Du & Ich", "DON" und "Adam". Daneben gibt es einige schwule Monats-Zeitungen, z. B. "Box", "Exit", "uptown", "rik - Raus in Köln" und andere Regionalausgaben, die zum kostenlosen Mitnehmen in den schwulen Kneipen ausliegen. Leider ist das Angebot für Lesben nicht so gross. Wahrscheinlich hast du jetzt noch tausend Fragen. Schau dir unsere Homepage in Ruhe an oder schick' uns eine eMail (beratung@sexologie.org). |
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Beratung im DGSS-Institut:Email: beratung@sexologie.org für Sexualität / Identität / Partnerschaft / Lebensstil |
Deutsche Gesellschaft für
Sozialwissenschaftliche Sexualforschung (DGSS) (German Society for Social Scientific Sexuality Research) Gerresheimer Straße 20 • D-40211 Düsseldorf Telefon (+49 160) 171 39 59 sexualforschung@sexologie.org www.sexologie.org PRÄSIDIUM • GOVERNING BOARD: Prof. Dr. Ernest Borneman† • Rolf Gindorf† (Ehrenpräsidenten • Honorary Presidents) Prof. (US) Dr. Jakob Pastötter (Präsident • President) • Prof. Dr. Karla Etschenberg (Vizepräsidentin • Vice President) Wolfgang Gindorf (Sekretär • Secretary) KURATORIUM • INTERNATIONAL ADVISORY BOARD: Prof. John De Cecco, PhD (San Francisco) • Prof. John Gagnon, PhD (New York) • Prof. William Granzig, PhD (Winter Park) Prof. Dr. Igor S. Kon (Moskau) † • Prof. Dalin Liu (Schanghai) • Prof. John Money, PhD (Baltimore) † Prof. Man Lun Ng, MD (Hongkong) • Prof. Martin S. Weinberg, PhD (Bloomington) INTERNATIONALE MITGLIEDSCHAFTEN • INTERNATIONAL AFFILIATIONS: European Federation of Sexology (EFS) • World Association for Sexual Health (WAS) DGSS-INSTITUT FÜR LEBENS- UND SEXUALBERATUNG • DGSS SEXUAL COUNSELING INSTITUTE: Leitung • Head: Rolf Gindorf (Düsseldorf) Gründer • Founder 1971 + Webmaster: Rolf Gindorf; Head and Websmaster since 2008 Jakob Pastoetter |