Jakob Pastoetter, Berlin:
Islam and Sexuality - Challenges to Western Society
Der Begriff "Sexualität" ist eine Erfindung des 19. Jahrhunderts. Von Beginn
an wurde er aber nicht angewendet als eine rein wissenschaftliche Kategorie,
sondern ähnlich wie der Begriff "Natur" als objektive Kategorie zur
Beschreibung für ein Verlangen bzw. eine Aktivität so angeboren wie Hunger,
Durst und Schlaf.
Allerdings soll hier nicht der alte Konflikt zwischen "angeborenem und gelerntem Verhalten" diskutiert werden, sondern vielmehr das Verständnis von Sexualität im Islam. Der Westen weiß bis heute wenig über die islamischen Normen und Werte im Bereich der Sexualität, andererseits gibt es aber ein großes Konfliktpotential zwischen moslemischen und westlichen Werten, nicht zuletzt das Problem der säkularen Sexualkunde an Schulen. Im Vortrag soll zunächst das islamische Verständnis von Sexualität vorgestellt werden, wie es sich im Koran wiederfindet. Kernbegriffe sind hierfür "Männer und Frauen als sexuelle Personen" und "Körperkonzept". Außerdem wird auf das Problem des öffentlichen Sprechens über Sexualität eingegangen werden, das eines der zentralen Themen ist, wenn es um Konflikte mit der westlichen politischen Kultur im allgemeinen und der Sexualkunde im besonderen geht.
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