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Ignatz Kerscher, Lüneburg:
Wandel der Sexualmoral und Sexualerziehung in Deutschland
D
ie bisherigen Wertorientierungen der Sexualpädagogik sind fragwürdig geworden angesichts der Globalisierung, der multikulturellen Durchmischung unserer Bevölkerung, der religiösen Vielfalt im Lande und der Pluralisierung von Lebensformen, Lebensstilen und Subkulturen.
Sexualität steht vor der Frage, woran sie sich im Zeitalter der Postmoderne ethisch-moralisch orientieren kann, ohne eurozentrische Anmassung und ohne fundamentalistischen Alleinvertretungsanspruch des westlich-christlichen marktwirtschaftlichen Wertesystems.
Die "Erklärung der sexuellen Menschenrechte", wie sie von der Gerneralversammlung der World Association for Sexology im Jahre 1999 in Hongkong verabschiedet worden ist (s. DGSS-Homepage), könnte eine solche Orientierungshilfe bieten.
Zur Person:
Karl-Heinz Ignatz Kerscher, Dr. phil., Jahrgang 1943. Hochschuldozent für Erziehungswissenschaft an der Universität Lüneburg. Studium und Promotion in den Fächern Erziehungswissenschaft, Soziologie und Rechtswissenschaft. Sozialpädagogisches Zusatzstudium an der Universität Hamburg. Lehrschwerpunkte: Schulbezogene Sozialpädagogik, geschlechtsspezifische Sozialisation und Erziehung, Sexualpädagogik und Sexualberatung, Theorien abweichenden Verhaltens, alternative Formen der Erziehung. Forschungsschwerpunkte: Devianzpädagogik, Sexualpädagogik, Marginalisierungs- und Stigmatisierungsprozesse, Methoden der Stressbewältigung und des Mentaltrainings. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Sexualpädagogik 1971 - 2001. Langjähriges (Vorstands-)Mitglied der DGSS. Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung (DGfSF) und der Österreichischen Gesellschaft für Sexualforschung (ÖGS).
Adresse:
Dr. phil. Ignatz Kerscher
Universität Lüneburg
Postfach 24 20
D-21332 Lüneburg
Tel. (04131) 78 16 23
eMail: kerscher@uni-lueneburg.de
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