Oswalt Kolle, Amsterdam:Hilfe bei sexuellen Problemen in den NiederlandenDer Autor befasst sich mit den kulturellen Unterschieden zwischen den Niederlanden und Deutschland, um deutlich zu machen, weshalb eine strukturell andere, sehr pragmatische Behandlung auf breiter Fläche in den Niederlanden möglich ist. Eine sehr säkularisierte Gesellschaft mir einer ausserordentlich scharfen Trennung von Staat und Kirche ist die Grundlage für eine Behandlung sexueller Fragen ohne Ideologie, ganz auf den Menschen gerichtet und sehr gelassen. Das führt zu den Unterschieden: während es in Deutschland neben einigen privaten bzw. von Fachgesellschaften getragenen Instituten (wie z. B. dem DGSS-Institut für Lebens- und Sexualberatung) und Therapeuten praktisch nur die Pro Familia (Beihilfen gekürzt) und die Deutsche Aidshilfe (Beihilfen gekürzt) als staatlich gefördete Institutionen gibt, wird in den Niederlanden der Mensch mit sexuellen Problemem breit bedient: angefangen von den staendig nachgeschulten Hausaerzten über zahllose staatlich geförderte Institutionen. Der Autor beschäftigt sich auch mit den praktischen Ergebnissen dieser Arbeit und den immer noch vorhandenen Mängeln in dem System.
Zur Person:
Kolle steht zu seiner bisexuellen Neigung (Buch: Nach beiden Seiten offen). Er lebt als niederländischer Staatsbürger in Amsterdam. Kolle ist nach einer fünfzigjaehrigen Beziehung mit seiner Frau verwitwet. Drei Kinder und zwei Enkelkinder leben in Amsterdam. |