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Rolf Gindorf, Düsseldorf:
31 Years of Gay Counseling:
The Success Story of the DGSS-Institute
Im Herbst des Jahres 1971, unter dem Dach der soeben gegründeten DGSS (damals noch GFSS: Gesellschaft zur Förderung Sozialwissenschaftlicher Sexualforschung), fanden die ersten Beratungen "homosexuell liebender Menschen" statt. Schon im darauf folgenden Jahr wurde per Gutachten die erste Befreiung vom Wehrdienst erreicht. 1973 wurden aufgrund eines Gutachtens von Rüdiger Lautmann und Rolf Gindorf die "Richtlinien für die Sexualerziehung an den Schulen" des Landes Nordrein-Westfalen erstmals von ihrem anti-homosexuellen Ballast befreit, und 1976 organisierten wir - erstmals in Deutschland - mit öffentlichen Mitteln Volkshochschul-Kurse mit dem "Lernziel Homosexualität!"; in Düsseldorf, Essen, Mönchengladbach, Krefeld u. a.. Seit 1978 ist unsere "Schwulenberatung im DGSS-Institut" eine hauptamtlich besetzte Beratungseinrichtung der DGSS - die erste in Deutschland. Rund 29.000 Menschen wurden seitdem beraten. Wahrscheinlich kennt niemand mehr Schwule als wir.
In den fast 31 Jahren unserer Beratungsarbeit haben wir knapp 29.000 Schwule, Lesben und Bisexuelle beraten. In dieser Zeit wurden die Bedingungen, unter denen Schwule, Lesben und bisexuelle Menschen in Deutschland leben konnten, entscheidend verbessert - zuletzt bis hin zum Rechtsinstitut der "Eingetragenen Lebenspartnerschaft" für Schwule und Lesben (allgemein "Homo-Ehe" genannt), das seit dem 01. August 2001 bundesweit inkraft ist. Offen schwule Politiker werden zu Ministerpräsidenten gewählt, und Umfragen zufolge hätten zwei Drittel der Bevölkerung nichts gegen einen schwulen Bundeskanzler. - Wie hat sich in diesen drei Jahrzehnten die Beratungsarbeit geändert? Welche Probleme rückten in den Vordergrund, welche in den Hintergrund?
Zur Person:
Rolf Gindorf, Theoretischer und Klinischer Sexologe (Sexualwissenschaftler, Sexualberater und Sexualtherapeut). Jahrgang 1939. Seit 1978 Leiter des Instituts für Lebens- und Sexualberatung der DGSS in Düsseldorf. Gründer (1971), Vorsitzender (bis 1978), seither Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung (DGSS).
Arbeitsschwerpunkte: Allgemeine Sexualberatung und -therapie; Bi- und Homosexualitäts-Beratung ('Gay Counseling') und -Forschung; AIDS-Beratung und -Forschung; Theoretische Grundlagen der Sexualwissenschaft. - Autor bzw. Herausgeber von rund 60 Fach-Veröffentlichungen, darunter 8 Bücher und 2 Buchreihen (u.a. mit E. J. Haeberle, E. Borneman†, R. Lautmann, H. Kentler, V. Sigusch, E. Schorsch†; in den Verlagen W. de Gruyter, G. Fischer, Suhrkamp, Thieme, Luchterhand, Medical Tribune, Beltz, Continuum Publishers u.a.; teils ins Englische bzw. Amerikanische übersetzt).
Publikationen. Zahlreiche Vorträge auf Kongressen, Gastvorlesungen und Seminare an Universitäten und (Volks-) Hochschulen. Fernseh-, Rundfunk- und Zeitschriftenbeiträge und -interviews. Mitarbeit in wissenschaftlichen und politischen Gremien.
Weitere Informationen
Adresse:
Rolf Gindorf, c/o DGSS-Institut, Gerresheimer Str. 20,
D-40211 Düsseldorf. Tel.: (0211) 35 45 91; Fax: (0211) 36 07 77;
eMail: Rolf.Gindorf@sexologie.org
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